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Der Mond The Moon:
ARNO
SCHMIDT KURSIV RECYCLED
CAPUT
I:
Das WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM KÖLN präsentiert: DER MOND THE MOON. 150 Exponate aus rund 5 Jahrhunderten. Thema: Mond. Da sag doch einer, die tun nix fürs SteuerGeld! CAPUT II:
Langte auch gleich ins LyrikRegal: DER MOND
IST AUFGEGANGEN. Deutschsprachige Gedichte mit Mond vom Barock bis zur
Gegenwart. Herausgegeben von AXEL KUTSCH. Welch eine Gelegenheit!
Konnte doch gar nicht besser kommen! Rief meinen Vreund & Ferleger
RALF LIEBE an & forderte: 1 Lesung-im-Museum. (Der Mond, das
kolloide Geschöpf, bemonokulierte mich von oben -&- hinten).
CAPUT III: LIEBE überzeugte per Draht (immer weiter,
auf verdünntem Mondschein entlang) MuseumsDirektor BLÜHM:
[Interessant! Interessant!] & konnte sogleich telefondrahtig RENAN
DEMIRKAN & GERD KÖSTER gewinnen, 2 sublunare Menschen, deren
LeseKunst uns heutigen selbst OPITZ, FLEMING, GRYPHIUS & Co.
be-lausch-bar machen kann. (Richtig; der Mond würde sich ja, wenn
auch beträchtlich tiefer, noch irgendwo rumzutummeln haben).
CAPUT IV: KulturClinch: ein wenig-wehnich poetisches
KurzProtokoll: Direktoren, erst recht MuhsehumsTirekdoren, delegieren:
FRAU X, zuständig [zu ständig?] für KulturVER[u]staltungen,
cool-tourEvents im HauseWALLRAF: Wer? -?- Welcher Verlag? -?-? Lesung
mit wem? -?-?-? (denn es shakes bekanntlich the moon in her path!).Vreund
LIEBE [unverdrossen] telefonierte, e-mailte & verabredete. SIE:
ließ TerMine platzen. Entschwand im Störe-meine-Kreise-nicht! (Aber
der Mond schaute tatsächlich wie ein gerollter Überzieher aus der
Himmelswäsche). Was tut man nichtAlles als VerlegENer?! SIE: Nur
DonnersTag geht. LIEBE: Die2Künstler können donnersTags nicht, bieten
DiensTag an. (Das verwaschene Milchgesicht oben sah ihnen sinnend
zu). SIE: ganz desinteressierte [frz.] Kühl-Tür-Macht-ClincherIn:
-?-? Nächste Runde: SIE [steuerbezahlt] gegen IHN [frei auf eigenes
Risiko]. (Der Mond, ohfahl & weiß wie ein Eulenei, ließ nur
wenig Sterne neben sich aufkommen).
CAPUT V: ER: KleinVerleger, aber pro moon, (der
Grünspan des Mondes erschien ab und zu über der Bürowand) contra
SIE: beamtete KULturVERwaltung: [Wolln doch mal sehn, WER hier ...!
& stellte exklusiv-existenziell die SeinsFrage: DONNERSTAG – [[dann
eben ohne Künstler]] – oder gaaar nicht!!!] LIEBE – der sich – wie
erstaunlich!? – keine Lesung-ohne-o.g.-LeseKünstler vorstellen konnte
& wollte – gab auf, blies ab, resignierte. Das artete ja auch aus:
Nicht in LAMPEN-, aber KLINKENPUTZEN! (Die Spitze des Mondkeims
brach dick und weiß aus grauen Wolkenschollen). Tja, nix Lesung mit DEMIRKAN & KÖSTER; nix MondAnthologie in
der SonderAusstellung DER MOND THE MOON: A U S !!!. Hätte ja
auch zu gut gepasst. (Der weiße Schriftzug des Mondes). Gut
bestallte & besoldete Unbeweglichkeit gegen frei Schaffenden.
Ergebnis: eins:zu:null. (Platt drauf geleimt die leere
Miene des Mondes).
CAPUT VI: Ich?!, gewappnet mit Erfahrung & 1
JahresKarte für alle Kölner Museen samt SonderAusstellungen, (der
Mond, das halbe Gesicht geschwärzt, belauerte mich um die Hausecke), legte
meine MOND-MARIE auf, dachte nach & schrieb-ihm-zum-Trost: Leeve LIEBE. Driess
jet drop! * (Der Eyerschedel des Lunen im
Süd-Fahlen? Komm du mir nur, tuck-tuck, in mein Poem). Do kannste
nix maache. Et jitt Lück, die jläuve, dä Mond jing nor en ehrem
Hingerhoff op! ** (Wenn
mir der Mond wie ne Aspirintablette vorkommt: bin ich dran schuld, oder die Anthologie?!).
CAPUT
VII:
Nawatnu?! Is et Prosa oder Lyrik?
lyrischeProsa?! prosaischeLyrik?
Fürs geneigte LesePublikum, das diese
[tatsächlich im Frühjahr 2009 sich so ereignet habende]
Kölner-Kultur-Farce GANSZ verstehen will, die Über-Setzung der
[[zugegeben emotionalen]] Zeilen, in denen dem KölschPoeten [[[der seit
über 60 Jahren in der DomStadt west & schon einiges erlebt hat,
wovon Satiriker & KulturPessimisten, denen der Stoff auszugehen
droht, nur träumen können]]] sein HochDeutsch abhanden kam: * Lieber
LIEBE. Scheiß was drauf! ** Da kannst du
nichts machen. Es gibt Leute, die glauben, der Mond ginge nur in ihrem
HinterHof auf! Ach ja, die kursiven
MondTexte sind wirklich alle von ARNO SCHMIDT aus CALIBAN ÜBER
SETEBOS & DAS STEINERNE HERZ.
©
rollybrings2009
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