„Wie der Widersand einst war
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Kölnische Rundschau – KÖLN – Montag, 2. Juli 2012

Wie der Widerstand einst war

Achtes Edelweißpiratenfestival im Friedenspark mit Informationen, Ausstellungen, Konzerten und Reden

Von PETER VOLLMER

Die Edelweißpiraten waren Verbrecher – nicht nur für die Nationalsozialisten, sondern lange auch in den Akten der Stadt Köln.

Ein Unding, befanden viele Kölner Bürger.

So gründeten sie vor acht Jahren den Edelweißpiratenclub.

Seitdem organisiert der Verein jedes Jahr umsonst und draußen das Edelweißpiratenfestival im Friedenspark.

Gestern nun zum achten Mal.

Es ist wichtig zu zeigen, was die Edelweißpiraten gemacht haben und wie der Widerstand funktioniert hat“, sagte Paul Saßmannshausen, der technische Leiter des Festivals.

Deshalb habe das Festival immer noch eine politische Relevanz, obwohl die Stadt Köln die Widerstandskämpfer nicht mehr als Verbrecher führe.

Live-Information“, nennt Saßmannshausen etwa das Zeitzeugen-Café, bei dem vor allem die jüngeren Besucher einen Einblick in die Vergangenheit erhielten.

Gleiches galt für eine Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums im Fort I.

Mit zum Festival gehörten auch die Bühnen mit 27 Bands: darunter etwa Rolly Brings und Bänd oder die Fasfowod Stringband, die den Edelweißpiratenclub schon länger unterstützen.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Bauspielplatz und dank der vielen ehrenamtlichen Helfer klappt alles sehr reibungslos“, sagte Saßmannshausen.

Die Stadt wisse das Engagement mittlerweile sehr zu schätzen.

Dies betonte auch Oberbürgermeister Jürgen Roters am Sonntag.

Er hielt nicht nur eine Begrüßungsrede, sondern war auch Schirmherr des Festivals.

Allerdings wurde nicht nur gefeiert.

Noch vor dem Festival hatte Pfarrer Hans Mörtter eine „undogmatische Festivalandacht“ gehalten.

Getrauert wurde dabei auch gemeinsam um Jean Jülich.

Der bekannte Edelweißpirat war im Oktober 2011 gestorben.

 

 

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