Memento Mori
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Kölner Stadt-Anzeiger – Euskirchen – Weilerswist – 28. November 2010

MEMENTO MORI

Rolly Brings und der „Dudedanz“

Von Katharina Blaß

Vor rund [110] Zuschauern sprach, sang und musizierte er über Vergänglichkeit, älter werden und Abschied nehmen. Der ehemalige Gesamtschullehrer amüsierte die Zuschauer mit kölscher Mundart.

WEILERSWIST Seine Oma erklärte ihm nach dem Tode des Opas, dass der jetzt in einem langen Zug [mitginge], zusammen mit Tausenden anderen Menschen, und wie immer Kautabak kaue. 30 Jahre später erinnerte sich Rolly Brings an diese Geschichte und entwickelte ein Programm mit dem Thema Tod, das sich um den „kölsche Dudedanz“ dreht. „Ich fand die Vorstellung beruhigend, dass der Opa in einem Zug [mitgeht]. Züge sind immer gut, ob Karnevalszug oder Prozessionen; der Opa hat sich da sicher gut gefühlt“, sagte Brings, der im Forum der Gesamtschule das Bühnenprogramm zusammen mit seiner Bänd aufführte. Vor rund [110] Zuschauern sprach, sang und musizierte er [mit Helmut Kraus (Bass) und Wolfgang Klinger (Gitarre)] über Vergänglichkeit, älter werden und Abschied nehmen.

Der ehemalige Gesamtschullehrer amüsierte [das Auditorium] mit kölscher Mundart, denn „auf Hochdeutsch kommt ja gar keine Stimmung auf“, so Brings auf der Bühne. Auf den Tischen, an denen das Publikum saß, lagen Texthefte zum Mitsingen, die aber auch die hochdeutschen Übersetzungen der selbstgeschriebenen oder der Literatur entliehenen kölschen Zeilen enthielten.

Brings erzählte sehr autobiografisch und intim von seinen eigenen Erfahrungen mit dem Tod, dem der Großeltern oder dem der Mutter, von der Schwierigkeit, Gefühle zuzulassen und der Kunst der heilenden Trauer. Eigens für die Weilerswister sang er das Lied „D’r Düvel un dat Wiev us Wielde“ („Der Teufel und das Weib aus Weilerswist“). Die Melodien [einiger] Stücke erinnerten an irische Traditionsgesänge, sie waren ruhig, besinnlich und machten nachdenklich. Aber immer wieder schaffte es Brings mit seinem „kölsch-katholischen Humor“, das Thema Tod von der Begräbnisatmosphäre zu lösen und den [Zuhörern] mit seiner „in die Jahre gekommenen Boygroup“ die Trauerarbeit zu erleichtern.


Text unter dem Bild von Blaß [das Wolfgang Klinger zeigt ;-)]:

Rolly Brings trat in der Gesamtschule auf.

 




 

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