Dat Hätz vum Veedel"

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EXPRESS – 10. September – KÖLN – Seite 43

EXPRESSO – Die Köln-Kolumne von Zik und Robert Baumanns

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Severins-Bürgerpreis für Schang Jülich

Dat Hätz vum Veedel

So einen Massenauflauf erlebt das Stadtmuseum selten, noch dazu um 11 Uhr vormittags -rund 400 Gäste waren gekommen, um einen zu ehren: Jean Jülich (77), seit seinerzeit bei der Widerstandsgruppe Edelweißpiraten "Schang" genannt, erhielt gestern den Severins-Bürgerpreis 2006. Der Landtagsabgeordnete und Chef des Bürgerpreis-Vereins, Franz-Josef Knieps (67, CDU), nennt ihn nur "dat Hätz vum Veedel". Für sein Vringsveedel hat "Schang" viel getan: Er hat den "Längste Desch"“ aufgestellt, "Arsch huh" mit auf die Beine gebracht und als Chef der Severinstorburg (die jetzt Tochter Cornelia leitet) - der Stadt rund zwei Millionen Euro an Personal- und Unterhaltungskosten erspart“-, wie es Medizinprofessor Dr. Gerhard Uhlenbruck in seiner Laudatio beschrieb.

Der Schang, fast zu Tränen gerührt, erhielt aus den Händen von Knieps und Bürgermeister Jupp Müller (68, CDU) den Pokal und bedankte sich beim Publikum mit einem selbstkomponierten Lied: "Du Paradies am Rhing, Colonia“ " - eine Liebeserklärung an die ganze Stadt, die wiederum viele Gäste zu den Taschentüchern greifen ließ.

Nachdem dann auch noch unter Anleitung kölscher Größen wie Bömmel Lückerath, Stephan und Rolly Brings, Ludwig Sebus, Hartmut Prieß und anderer die 400 Gästekehlen " En unserem Veedel" schmetterten, wurde der "Schang" ganz still, bützte seine Frau Karin, seine Tochter und seinen Sohn Mario und verzog sich in eine ruhige Ecke. "Als ich das Bundesverdienstkreuz bekam, hatte ich weniger Bammel", meinte er.

Foto 1 (Zik): Franz-Josef Knieps, Jupp Müller, Jean Jülich und der Pokal.

Foto 2 (Zik): „"En unserem Veedel“": Ludwig Sebus, Stephan Brings, Jean "Schang" Jülich und Bömmel Lückerath sangen die Hymne.

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